KonjunkturumfrageWirtschaftliche Entwicklung im Handwerk weiter stabil
Das Handwerk im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) mit seinen insgesamt ca. 12 200 Handwerksbetrieben verzeichnet eine Verstetigung der wirtschaftlichen Entwicklung auf einem hohen Niveau. Dies verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage.
Die Stimmungslage im regionalen Handwerk ist nach wie vor gut. So bewerten 95 Prozent der befragten Handwerksunternehmen aller Branchen ihre derzeitige Geschäftslage als gut bis befriedigend, davon 64 Prozent als gut. Annähernd Dreiviertel der handwerklichen Unternehmen (70 Prozent) geben eine Betriebsauslastung von mehr als 80 Prozent an. Im Vergleich zur Konjunkturumfrage im Frühjahr ist dies ein Anstieg von 19 Prozent. Der durchschnittliche Auftragsbestand beträgt 10 Wochen.
Dazu Jens-Uwe Hopf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern: „Gerade in den Sommermonaten hat sich – zusätzlich saisonal bedingt – die konjunkturelle Entwicklung in annähernd allen Branchen weiter stabilisiert. Dies betrifft vor allem die Bauwirtschaft. Eher verhalten ist die Situation im Kfz-Handwerk.“ Nach den Worten des Hauptgeschäftsführers der HWK sollten sich Politik und Wirtschaft in dieser Branche nicht nur auf die E-Mobilität konzentrieren, sondern zugleich synthetische Kraftstoffe mit Blick auf umweltschonende Antriebstechnologien weiterhin fördern.
Verhalten blicken die regionalen Handwerksbetriebe jedoch in die Zukunft. So prognostizieren nur noch 10 Prozent der befragten Betriebe eine gute künftige Geschäftslage, 80 Prozent stufen diese als befriedigend ein. 10 Prozent der Betriebe bewerten die zukünftige Geschäftslage als schlecht. Die vorsichtige Haltung der Betriebe ist offenbar ein Indiz dafür, dass sich die Handwerkskonjunktur insgesamt etwas abschwächt.
„Die gute wirtschaftliche Entwicklung im Handwerk ist somit kein Selbstläufer. Die Politik muss dazu beitragen, dass die kleinen und mittleren Handwerksbetriebe weiterhin der Stabilitätsanker auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt bleiben. Dies betrifft die Verkehrs- und Infrastruktur und die Bereitstellung eines hochleistungsfähigen Breitbandnetzes ebenso wie eine gerechte und impulsbringende Steuerpolitik. So sollte die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung, die von der Bundesregierung mit dem Klimapaket angekündigt wurde, schnell umgesetzt werden.“
Trotz der zurückhaltenden wirtschaftlichen Erwartungen bzw. in einigen Branchen wie dem Nahrungsmittelhandwerk rückläufigen Tendenzen, planen 85 Prozent der befragten Handwerksunternehmen, ihren Mitarbeiterstamm zu erhalten.