Vollversammlung der Handwerkskammer für weitere Stärkung der Meisterqualifikation

Die Vollversammlung, das höchste Gremium der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK), tagte an diesem Wochenende in Neubrandenburg. Dazu begrüßten HWK-Präsident Axel Hochschild und Hauptgeschäftsführer Jens-Uwe Hopf Ministerialrat Joachim Garrecht aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Ein Schwerpunktthema bei der Diskussion war die Wiedereinführung der Meisterpflicht in einzelnen nach der Handwerksordnung zulassungsfreien Handwerken im Rahmen der europa- und verfassungsrechtlichen Vorgaben. Ein entscheidendes Kriterium ist hier das Kriterium der Gefahrgeneigtheit und des Schutzes von Leben und Gesundheit. Die Vollversammlungsmitglieder begrüßten deshalb die Initiative. „Die Meisterqualifikation steht für höchste Qualität, fachliche Ausbildung und Innovation“, fasste Präsident Axel Hochschild zusammen. Die Anfrage nach Meisterschulen über die Handwerkskammer ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Legten 2015 insgesamt 106 Handwerkerinnen und Handwerker die Meisterprüfung ab, so waren es 2018 bereits 130. Die Meisterkampagne mit dem Instrument „Meister-Extra“ in Höhe von 2000 Euro, mit dem das Wirtschaftsministerium des Landes die erfolgreiche Meisterausbildung unterstützt, geben der Qualifikation weitere Impulse. Mit Blick auf die rund 3000 Handwerksbetriebe, die im Kammerbereich vor der Unternehmensnachfolge stehen, ist die Meisterqualifikation eine zukunftsorientierte Grundlage, zeigen doch die Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass bundesweit im Durchschnitt Betriebe ohne Meisterbrief nach vier Jahren wieder vom Markt verschwunden sind.

In Vorbereitung der Europawahl forderten die Mitglieder der Vollversammlung weiterhin das Prinzip der Subsidiarität. So sollte nicht in die nationalen Kompetenzen zur Berufsregulierung der Mitgliedsstaaten eingegriffen werden. In Fragen der Sicherheit, der Migration, des internationalen Wettbewerbs und Klimawandels sei hingegen mehr Europa gefordert. Die Vollversammlung positionierte sich deshalb mit einem klaren „JA“ zu Europa.