Titelbild Offener Brief
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IHKen und HWKen des Landes formulieren wichtige Forderungen im Interesse von über 100.000 UnternehmenOffener Brief der Wirtschaftskammern an die Landesregierung MV

„Die in den letzten zwei Jahren stark belastete Wirtschaft braucht umgehend zuverlässige Rahmenbedingungen. Dazu gehören klare Festlegungen in einer verständlichen Corona-Landesverordnung, die umgehende Beseitigung der bestehenden Mängel in der Testinfrastruktur, der Ausbau des Impfangebotes und eine verlässliche Liquiditätssicherung für unsere betroffenen Unternehmen. Wir sehen mit großer Sorge die erneuten Belastungen für zahlreiche Unternehmen, die bereits existenzbedrohende Dimensionen angenommen haben. Unser Land kann es sich jedoch nicht leisten, seine wirtschaftliche Basis zu dezimieren“, so der geschäftsführende Präsident der Industrie- und Handelskammern in MV, Matthias Belke.

Axel Hochschild, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern des Landes MV, erläutert: „Durch die verschärften Coronamaßnahmen kommt es bei zahlreichen Betrieben des Handwerks wie zum Beispiel bei den körpernahen Dienstleistungen und im Nahrungsmittelhandwerk erneut zu erheblichen Liquiditätsengpässen. Kosten und Dokumentationspflichten werden mit der 3G-Regelung am Arbeitsplatz wieder einmal auf die Unternehmen abgewälzt. Hier gilt es, vor allem in den ländlichen Regionen, öffentliche Teststrukturen schnellstmöglich zu schaffen und diese den Arbeitszeiten in den Unternehmen anzupassen.“

Hintergrund

Unter dem Namen „IHKs in Mecklenburg-Vorpommern“ haben sich die drei Industrie- und Handelskammern in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie vertreten rund 85.000 Unternehmen, die etwa 500.000 Mitarbeiter beschäftigen. Ungefähr 3.700 Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich in den drei IHKs. Die Geschäftsführung der IHKs in MV obliegt für die Dauer von zwei Jahren rotierend jeweils einer der drei IHKs und wird für die Jahre 2021 und 2022 von der IHK zu Schwerin wahrgenommen.

Derzeit sind über 20.200 Betriebe bei den beiden Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Mitarbeiter sowie 5.437 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.