Tourismusabgabe

Handwerkskammern lehnen Tourismusabgabe vehement ab!

Die Handwerkskammern des Landes sehen in Vorbereitung des Tourismusgesetzes im Land Mecklenburg-Vorpommern eine drohende Tourismusabgabe, mit der die regionalen Handwerksbetriebe zusätzlich belastet würden.



Dazu Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern und Präsident Uwe Lange von der Handwerkskammer Schwerin: „Eine Tourismusabgabe würde für die ortansässigen Unternehmen neben der Gewerbesteuer eine zweite Abgabe auf kommunaler Ebene bedeuten, die zu finanziellen Mehrbelastungen führen, den Gewinn für Investitionen, insbesondere mit Blick auf die energetische Umrüstung der Betriebe, verringern würde. Schon jetzt erbringen die Handwerksunternehmen in den Regionen hohen Anteil an Gemeindesteuern – wie der Gewerbe- und Grundsteuer, die in die Haushalte der Kommunen fließen. Diese Diskussion einer geplanten Doppelbelastung mit einer Tourismusabgabe führt erst recht in dieser von wirtschaftlichen Krisen und immensen Belastungen der Unternehmen gekennzeichneten Zeit ad absurdum.“

Bei öffentlichen Ausschreibungen hätten ortansässige Unternehmen, die die Tourismusabgabe in ihre Preiskalkulation einbeziehen müssten, deutliche Nachteile gegenüber Mitbewerbern aus Städten und Gemeinden, die keine Tourismusabgabe erheben.

Die Handwerkskammern sagen deshalb: Nein zur Tourismusabgabe durch Handwerksunternehmen!

Aus der Ankündigung, in einem Tourismusgesetz die Tourismusfinanzierung durch "unternehmensbezogene Beiträge auf allen Ebenen" zu sichern", lässt sich schlussfolgern, dass die Erhebung einer Tourismusabgabe künftig neben den Kur- und Erholungsorten weiteren Gemeinden wie den neuen "Tourismusorten" und "Tourismusregionen" zugestanden wird. Der Kreis der Erhebungsberechtigten dürfte sich erheblich vergrößern, da Kriterien wie eine landschaftlich bevorzugte Lage oder ein besonderes Freizeitangebot schnell erfüllt sind. Mit einer solchen erleichterten Öffnung für die Erhebung der Tourismusabgabe wäre dann eine nahezu flächendeckende Einführung im Land vollzogen.