Vollversammlung der HWK OMV am 17.11.2018Fachkräftesicherung im Handwerk bleibt Herausforderung
Am 17. November tagte das höchste Gremium der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK), die Vollversammlung, in Rostock. In seinem Bericht ging HWK-Präsident Axel Hochschild auf die aktuelle wirtschaftliche Situation des regionalen Handwerks ein. Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zeigten, dass die Auftragsbücher gut gefüllt seien und es einen durchschnittlichen Auftragsvorlauf von ca. 10 Wochen gebe. Konsens der Vollversammlung war, dass deshalb die Fachkräftesicherung ein Schwerpunkt des gemeinsamen Handelns von Handwerksorganisationen und -unternehmen sei, um die wirtschaftliche Entwicklung auch künftig zu stabilisieren. Erfreulich sei, dass in diesem Jahr im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern bisher ein Zuwachs bei den neuen Ausbildungsverträgen von mehr als 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden konnte. Dies sei zugleich ein Ergebnis der bundesweiten Imagekampagne und landesweiten Meisterkampagne der Handwerkskammern, die vom Wirtschaftsministerium MV unterstützt wird, des intensiven Schulmarketings und der Ausbildungsberatungen. Mehr als 100 der insgesamt 1305 neuen Ausbildungsverträge schlossen die regionalen Handwerksbetriebe mit Jugendlichen ausländischer Herkunft ab. Hier ist die Willkommenslotsin der Handwerkskammer ein gefragter Ansprechpartner.
Die Mitglieder der Vollversammlung, die alle handwerklichen Branchen und Regionen des Kammerbereiches vertreten, forderten zugleich die Unterstützung durch die Politik. So dürfe es keine zusätzlichen Belastungen durch Steuern und Abgaben geben. Während andere Länder die Steuern senken und damit Unternehmen entlasten, wären auch in Deutschland diese Signale dringend notwendig. Dies betreffe nicht nur die Abschaffung des Soli. Auch bei den Abschreibungsbedingungen müsse den Betrieben weiter entgegengekommen werden. So sollte die Grenze zur Abschreibung für geringwertige Wirtschaftsgüter von 800 auf 1000 Euro weiter angehoben werden. Die gute konjunkturelle Entwicklung nütze relativ wenig, wenn zu wenig Eigenmittel in den Betrieben für dringend notwenige Investitionen zur Modernisierung der Maschinenparks bis zur digitalen Ausstattung blieben. Auch in der Dieseldebatte erwartet das regionale Handwerk endlich Antworten der Industrie und Bundespolitik. Notwendige Nachrüstungen dürften nicht dem Handwerk aufgebürdet werden.