Die Unternehmen wieder "von der Leine lassen" und entlasten

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Im Vergleich mit den wichtigsten Industrieländern nimmt Deutschland laut Länderindex des ZEW Mannheim unter den 21 OECD-Nationen den 17. Platz ein, während europäische Nachbarstaaten wie Dänemark und Schweden unter den Top-Standorten liegen. Deutschland ist auf dem Weg in das dritte Rezessionsjahr mit negativen Wachstumsraten. Die Arbeitslosigkeit bewegt sich in Richtung drei Millionen. Gleichzeitig gibt es mehr als eine Million offene Stellen. Investitionen der Industrie finden zunehmend außerhalb des Landes statt.

„Das Handwerk des Landes Mecklenburg-Vorpommern erwartet von der neuen Bundesregierung schnelles Handeln, bei dem der wirtschaftliche Mittelstand Vorfahrt hat. Weniger Bürokratie und bezahlbare Energie sowie eine deutliche Senkung der Abgaben und Steuern. Die Gleichstellung beruflicher und akademischer Bildung dürfen nicht nur Versprechen auf dem Papier sein“,

so Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern. Präsident Uwe Lange von der Handwerkskammer Schwerin fordert: „Das Handwerk braucht wieder Freiräume für Unternehmertum und Innovation sowie Impulse für Beschäftigung und Fachkräftesicherung. Der Staat muss nicht die Wirtschaft bis ins kleinste Detail steuern.“

Das Handwerk mit seinen rund 20 000 Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern und ca. 112 000 Beschäftigten hat die Ärmel hochgekrempelt und ist mit seiner fachlichen Kompetenz bereit und in der Lage, die Versorgung der Bevölkerung zu sichern, die Umsetzung der Ziele von den Bereichen Klima und Energie bis zur Mobilität und zum Wohnungsbau in der Praxis umzusetzen. Dafür brauchen die Betriebe Planbarkeit und Verlässlichkeit.

Handwerk des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern erwartet konkret: 

Kostensenkung:

  • Senkung der Steuern und Lohnzusatzkosten unter die 40-Prozent-Grenze
  • Bezahlbare Energie, ein Stopp der CO2-Bepreisung sowie niedrigere Steuern auf Strom und Gas
  • Bund, Länder und Gemeinden haben 2024 annähernd 1000 Mrd. an Steuern eingenommen. Damit muss der Staat auskommen. Das Handwerk ist weiterhin für die Beibehaltung der Schuldenbremse

Marktanreize:

  • Bauinvestitionen des Bundes und des Landes aufrecht erhalten bzw. erhöhen

Bürokratieabbau:

  • Vermeidung von zusätzlicher Bürokratie, Belastungsmoratorium und keinen weiteren Personalaufwuchs im öffentlichen Dienst
  • Konsequente Reduzierung von Bürokratie durch von Praxis– Checks und Einbindung von Vertretern der KMU in Entscheidungen
  • Berichts- und Dokumentationspflichten systematisch abbauen
  • Veto einlegen in Brüssel bei nicht nachvollziehbaren und unrealistischen gesetzlichen Entscheidungen, die an der Praxis vorbeigehen
  • mittelstandsangepasste Normen und Standards

Fachkräftesicherung:

  • Durchsetzung der Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung
  • Verpflichtende Berufsorientierung an allen Schulen einführen
  • Investitionen in starke und leistungsfähige Berufsschulen
  • bezahlbarer Wohnraum insb. in Ballungsräumen
  • an die steigenden Kosten (z.B. Material, Energie) angepasste finanzielle Unterstützung der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und Sicherung der Investitionsförderung für die Bildungsstätten des Handwerks
  • Meisterpflicht für weitere Handwerksberufe und finanzielle Entlastung der Meisterausbildung
  • Stärkere mittelstandsgerechte Förderung für KMU für Innovation, Digitalisierung, Einsatz von KI etc.
  • Ausreichende Kinderbetreuung, um 40-Wochenarbeitsstunden wieder attraktiver zu machen (Teilzeitquote liegt derzeit bei rund 30 Prozent)