2017Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.
Seit 2010 feilt das Handwerk mit einer bundesweiten Kampagne an seinem Image. Ziel der Imagekampagne ist es, das Handwerk stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken sowie ein zeitgemäßes und modernes Bild des Handwerks zu vermitteln - vor allem auch bei jungen Menschen.
Die Kampagne präsentiert die unterschiedlichen Berufsfelder des Handwerks, zeigt die vielen Entfaltungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk auf und möchte Jugendliche so zu einer Ausbildung in einem von über 130 Ausbildungsberufen ermuntern.
Handwerksmelodie
Das Handwerk bekommt eine eigene Melodie - und Handwerkerinnen und Handwerker können sie mitgestalten. Aus typischen Arbeitsgeräuschen wird ein Musikstück komponiert, das die ganze Welt des Handwerks präsentiert.
Hämmern, Sägen, Klopfen, Schweißen - wenn sich Handwerker ans Werk machen, entstehen nicht nur vielfältige Produkte sondern auch viele unterschiedliche Geräusche. Und diese Geräusche aus dem Handwerksalltag will die Imagekampagne des Handwerks einfangen und in einer eigenen Handwerksmelodie vereinen.
Das fertige Musikstück steht ab Mitte August unter handwerk.de/handwerksmelodie zum Download zur Verfügung und kann beispielsweise als Klingelton oder auch als Telefonwarteschleife eingesetzt werden. Und noch ein Bonus: Alle Betriebe, die Teil des großen Gemeinschaftsprojekts geworden sind, werden auf handwerk.de genannt.
#EINFACHMACHEN
Ab März ruft das Handwerk Jugendliche unter dem Motto #einfachmachen auf, herauszufinden, wofür ihr Herz schlägt. Denn die besten beruflichen Entscheidungen werden nicht unter Druck gefällt, sondern mit Intuition und jeder Menge Ausprobieren.
Mit Sprüchen wie „Alles, was du dir vorstellen kannst, solltest du versuchen“ oder „Ein Schritt vor, kann nie ein Schritt zurück sein“ begegnet das Handwerk den jungen Menschen auf Augenhöhe. In Kombination mit dem Motto #einfachmachen animieren die Botschaften sie, sich auszuprobieren und dabei die mehr als 130 Handwerksberufe kennenzulernen.
Handwerk-Aktion mit Youtube-Stars gegen Nachwuchsmangel:
Miami Beach: Schüler feiern Deuschlands größten Abschluss-Streich
Am 28. Juni hat die Christian-Rohlfs-Realschule im nordrhein-westfälischen Soest den größten Abschluss-Streich gefeiert, den Deutschland erlebt hat: Schüler haben sich eine große Spring-Break-Party gewünscht - mit den YouTube-Stars ApeCrime als Special Guests. Das Handwerk ermöglichte ihnen den Streich und baute das Gelände der Realschule nach ihren Wünschen um. Hintergrund des Engagements ist es, aktiv gegen Nachwuchsmangel im Handwerk vorzugehen.
"3, 2, 1 los!" - mit diesen Worten eröffnen die Zehntklässlerinnen Maike Broecher und Charlotte Stumm der Christian-Rohlfs-Realschule morgens um 9 Uhr Deutschlands größten Abschluss-Streich 2017 in der 50.000-Einwohnerstadt Soest. Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler strömen auf das Schulareal, auf dem eine Spring-Break-Party im echten Miami-Beach-Flair auf sie wartet: 120 Tonnen Sand, verteilt auf einer Fläche von 900 Quadratmetern, ein Rettungsschwimmerturm mit einer Höhe von fast sieben Metern, unzählige große Palmen und Liegestühle, eine Bar im Beach-Look. Eine Idee, die das Handwerk mit vereinten Kräften für die Schüler umsetzte.
Ein weiterer Höhepunkt: Um 10.30 Uhr treten die YouTube-Stars ApeCrime auf den großen Turm, gratulieren den Zehntklässlern zu ihrem letzten Schultag und begrüßen deren Mitschüler. Mit zwei Vertretern der 10. Klasse eröffnen sie die riesige Wasserrutsche mit einer Länge von zehn Metern. "Es ist ein außergewöhnliches Erlebnis für die gesamte Schüler- und Lehrerschaft. Wir haben uns sehr gefreut, als wir erfahren haben, dass unsere 10. Klasse mit ihrem Engagement den Abschluss-Streich des Handwerks für sich gewonnen hat", so Markus Friebe, kommissarischer Schulleiter der Realschule.
Die Abschlussklasse hatte sich im März im Rahmen des bundesweiten Aufrufs des Handwerks für den "Abschluss-Streich 2.0" beworben. Die Schülerinnen und Schüler überzeugten die Jury mit ihrem authentischen Video und ihrer Vorstellung einer gigantischen Spring-Break-Party. "In enger Absprache mit dem Schulleiter Herrn Friebe und dem Abschlusskomitee planten wir gemeinsam den Streich und setzen ihn heute für die Schüler um", sagt Miriam Melanie Köhler, Referatsleiterin Kampagnen-PR und Kampagnenmanagement beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). "Mit der Aktion wollen wir den Schülern zeigen, wie das Handwerk Ideen in die Tat umsetzt – ganz nach dem Motto #einfachmachen."
Hinter der Aktion steckt ein Thema, dass das Handwerk stark bewegt: Nachwuchsmangel.
Aktionen wie der "Abschluss-Streich 2.0" sollen der Öffentlichkeit und vor allem jungen Menschen ein zeitgemäßes Bild des Handwerks vermitteln. "Viele Schüler beschäftigt vor ihrem Abschluss die Frage 'Was will ich danach machen?' Einige wissen gar nicht genau, was beruflich zu ihnen passt. Diesem Umstand möchten wir entgegenwirken und haben 2017 die #einfachmachen-Initiative gestartet", so Köhler. Die Philosophie hinter dem Motto: "Probier dich aus. Sammle Erfahrungen. Finde heraus, wofür dein Herz schlägt" – insbesondere ein Praktikum hilft Jugendlichen bei der Berufsorientierung. Das besagen auch verschiedene Studien: 75 Prozent der Schüler empfinden Praktika in Unternehmen als besonders hilfreich bei der Berufswahl. Darüber hinaus gewinnen Unternehmen ihre Auszubildenden zu 61 Prozent über Praktika oder bleiben zu 84 Prozent auch nach dem Praktikum mit ihren Praktikanten in Kontakt. "Wir ermuntern junge Menschen, sich beruflich auszuprobieren. Über Praktika erhalten sie direkte Einblicke in einen Beruf und können zwanglos herausfinden, ob dieser zu ihnen passt."
Handwerk-Roadtrip durch Deutschland: 44 Praktika in 150 Tagen - "Rekordpraktikanten" starten Abenteuer Handwerk in Hamburg
Von Hamburg aus starten heute zwei junge Menschen in das Abenteuer Handwerk: Charlotte und Marvin lernen auf einem Roadtrip durch ganz Deutschland Handwerksberufe in Rekordzeit kennen. Ihr Ziel: Das Handwerk erleben und die Vielfalt der Gewerke mit ihren Altersgenossen teilen. Die erste Station der "Rekordpraktikanten" ist ein Hamburger Dachdeckerbetrieb.
Dienstagmorgen im Westen Hamburgs: Zwei junge Menschen treffen auf einer Baustelle an einem Mehrfamilienhaus ein. Was sie hier erwartet? Das wissen beide noch nicht genau – nur so viel: Kaum den Schulabschluss in der Tasche, starten die 19-jährige Charlotte, auch Charly genannt, und der 18-jährige Marvin ab heute als "Die Rekordpraktikanten" in ein Handwerksabenteuer. Sie begeben sich von Hamburg aus auf einen fünfmonatigen Roadtrip durch ganz Deutschland. Bis Dezember erkunden sie in zweitägigen Kurzpraktika 44 unterschiedliche Handwerksberufe. Dafür touren sie durch 42 Städte. Immer mit dabei: ihre Altersgenossen, die die beiden auf ihrem Instagram- und Facebook-Kanal verfolgen können. Als Repräsentanten ihrer Generation geben Charly und Marvin ihnen authentische Einblicke in die Welt des Handwerks und wertvolle Hintergrundinfos zur Berufsorientierung.
Matthias Alms, Geschäftsführer des Dachdeckerbetriebs ISOHAUS Bedachungen e. K., begrüßt die beiden auf der Baustelle – ihrer ersten Station. "Dass es für uns gleich zu Beginn so hoch hinaus geht, war heute Morgen eine echte Überraschung", sagt "Rekordpraktikantin" Charly. In den folgenden zwei Tagen warten verschiedene Herausforderungen auf sie: Eindecken des Daches, Ausbildung von Graten und Bauklempnerei. Ob das ihr Traumjob sein könnte? "Das wissen wir jetzt noch nicht. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf unser erstes Praktikum und die nächsten Stationen", so der 18-jährige Marvin.
Das Handwerk möchte Jugendliche mit der Aktion auf die beruflichen Möglichkeiten im Handwerk aufmerksam machen und sie dazu einladen, diese mit einem Praktikum zu entdecken, erklärt Miriam Melanie Köhler vom Zentralverband des Deutschen Handwerks: "Jugendliche können sich in Praktika beruflich ausprobieren, Erfahrungen sammeln und herausfinden, ob der Beruf zu ihnen passt. Auch für Betriebe ein großer Vorteil. Denn der Praktikant von heute ist nicht selten der Auszubildende von morgen."
Von Rostock über Leipzig bis ins bayerische Roding – im eigens für die Aktion gestalteten "Praktikanten-Mobil" besuchen Charly und Marvin etwa alle drei Tage einen neuen Betrieb an einem anderen Ort. Welcher Beruf wartet als nächstes auf die „Die Rekordpraktikanten“? Vielleicht Buchbinder/-in, Müller/-in, Bestatter/-in, Orgelbauer/-in, Büchsenmacher/-in oder Zerspanungsmechaniker/-in? Das ist eine Überraschung. Alle weiteren Stationen auf dem Roadtrip quer durch Deutschland erfahren die beiden immer erst kurz vorher.
Weitere Informationen und die Route der "Rekordpraktikanten" stehen unter handwerk.de/rekordpraktikanten zur Verfügung. Die Kanäle der "Rekordpraktikanten" auf Facebook und Instagram sind erreichbar unter facebook.com/dierekordpraktikanten und instagram.com/dierekordpraktikanten.
Tag des Handwerks
Am Tag des Handwerks schaut ganz Deutschland auf seine Handwerker!Leidenschaft ist das beste Werkzeug: Unter diesem Motto bietet der Tag des Handwerks allen Interessierten die Möglichkeit, die große Vielfalt des Handwerks kennenzulernen. Betriebe und Handwerksorganisationen laden bundesweit zum Tag des Handwerks ein. Info-Veranstaltungen, Märkte, Messen und Handwerk zum Mitmachen heißt es in jedem Jahr am dritten Samstag im September. Der Tag des Handwerks ist gerade auch für junge Leute eine gute Gelegenheit, sich über das Handwerk und vielfältige Karriere-Chancen zu informieren.
Informationen und Links
www.youtube.com/user/DasHandwerk