Checkliste zur Unternehmenssicherung
Gerade in Zeiten der Rezession ist es äußerst wichtig, die wesentlichen Kennzahlen des Unternehmens zu kennen und auf Probleme und Risiken rechtzeitig und mit den richtigen Entscheidungen zu reagieren. Dabei ist die Gewährleistung einer, der aktuellen Unternehmensentwicklung angepassten, Finanzierung von grundsätzlicher Bedeutung.
Mit dieser Checkliste sollen wichtige Informationen darüber gegeben werden, wie in einer Krise zu reagieren ist und welche Möglichkeiten der Krisenbewältigung es gibt.
Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern bietet durch ihre eigenen Berater effektive Hilfe an und nutzt dazu die von verschiedenen Partnern angebotenen Hilfsmaßnahmen.
Die nachfolgenden Informationen geben einen Überblick über die aktuellen Beratungsmöglichkeiten und Hilfsmaßnahmen:
- Schnelldiagnose und Betriebscheck
- Notwendige Unterlagen für die Erlangung von Darlehen
- Förderdarlehen des Bundes und Landes
- Bürgschaftsbank und Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
- KfW-Runder Tisch und TAB
- Soforthilfen des Landes
Das Deutsche Handwerksinstitut hat eine Checkliste: "Schnelldiagnose zur betrieblichen Liquiditätslage und Erfolgssituation" erstellt, in welcher der Unternehmer im Rahmen eines Selbsttestes vier wichtige Kennzahlen
- Zahlungsfähigkeit,
- Zahlungsmanagement,
- Erfolgssituation und
- Leistungsfähigkeit
des Betriebes selbst in kurzer Zeit überprüfen kann.
Darüber hinaus werden bei Abweichung von der Norm Maßnahmenvorschläge unterbreitet, wo und wie Verbesserungen vorgenommen werden können.
Die Checkliste stellt Ihnen die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern kostenlos zur Verfügung.
Unter der interaktiven Plattform www.bis-handwerk.de stehen ein Betriebscheck und weitere Managementhilfen zur Verfügung.
Die Berater der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern bieten im Rahmen der kostenfreien Unternehmensberatung ebenfalls einen gründlichen Betriebsscheck an in welchem die wirtschaftliche Lage und die finanzielle Situation durchgecheckt wird und geeignete Maßnahmen empfohlen werden.
Links:
www.lfi-muenchen.de/Publikationen/Controlling
www.bis-handwerk.de
Notwendige Unterlagen für die Erlangung von Darlehen
Im Ergebnis der Unternehmensanalyse und zur weiteren Unternehmensentwicklung sind Finanzierungsfragen zu regeln.
Zur Vorbereitung auf das notwendige Bankgespräch werden folgende Unterlagen benötigt:
- Investitionsplan,
- letzter Jahresabschluss und aktuelle BWA,
- Aufstellung der Forderungen und Verbindlichkeiten,
- Umsatz- und Ertragsvorschau,
- Liquiditätsplan,
- Übersicht über die vorhandenen Darlehen und Schufa-Auskunft,
- aktuelle Selbstauskunft.
Diese Unterlagen sollten im Unternehmen jederzeit aktuell verfügbar sein.
Förderdarlehen des Bundes und Landes
Die KfW-Mittelstandsbank hält zur Unternehmensfinanzierung zahlreiche Förderprogramme bereit. Das sind unter anderem:
- das ERP-Regionalförderprogramm,
- das Unternehmerkapital,
- das KfW-Startgeld
- der KfW-Unternehmerkredit sowie
- das KfW-Sonderprogramm 2009 (befristet)
Der Darlehensantrag wird grundsätzlich über die Hausbank gestellt. Die Darlehen sind mit einem risikogerechten Zins in Abhängigkeit von der Bonität des Antrag stellenden Unternehmens und den gestellten Sicherheiten ausgestaltet. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt denjenigen Unternehmen, die durch die Hausbank nicht oder nicht im ausreichenden Maße finanziert werden das Kleindarlehensprogramm für KMU des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung.
Es können Darlehen zwischen 20.000 € und 200.000 € beantragt werden. Das Darlehen kann für Investitions- oder Betriebsmittelfinanzierung verwendet werden. Die Bankablehnung oder nicht vollständige Bankfinanzierung ist nachzuweisen.
Die Landesregierung bietet im Rahmen ihres Konjunkturprogramms die Möglichkeit, das Kleindarlehensprogramm für kleine und mittlere Unternehmen zu deutlich günstigeren Zinsen als bisher anzubieten.
Links:
KfW Mittelstandbank
Lfi Mecklenburg-Vorpommern
Bürgschaftsbank und Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH (BMV) und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) haben die Programme
- BMV spezial und
- MBMV spezial
aufgelegt, welche die Finanzierungsmöglichkeiten im Handwerk verbessern sollen.
Bei nicht ausreichenden Sicherheiten und tragfähigem Unternehmenskonzept stellt die Bürgschaftsbank eine 80%ige Ausfallbürgschaft bis zu einem Kreditvolumen von 125.000 € bereit.
Wesentliche einzureichende Unterlagen sind:
- Vorhabensbeschreibung,
- Unternehmenskonzept,
- Rentabilitätsvorschau,
- Liquiditätsplanung,
- Lebenslauf mit beruflichem Werdegang,
- Gewerbeanmeldung/-genehmigung
Durch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft stehen typisch stille Beteiligungen zwischen 25.000€ und 150.000 € zur Verfügung. Es können Wachstums-, Erweiterungsinvestitionen sowie Erweiterungen der Betriebsmittel und Avale finanziert werden. Die Bearbeitungsentgelte, Avalprovision bzw. Beteiligungsentgelte werden erheblich gesenkt, wenn sich der Handwerker in den ersten 12 Monaten ab Finanzierungszusage auf der Grundlage eines fest vereinbarten Beratungsplanes durch Betriebsberater der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern beraten lässt.
Anträge an die Bürgschaftsbank werden über die Hausbank gestellt. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft steht für direkte Anträge zur Verfügung.
Link:
Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern
Das gemeinsame Programm KfW-Runder Tisch der KfW-Mittelstandsbank und der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern richtet sich an Unternehmen in Schwierigkeiten.
Voraussetzung der Betreuung am Runden Tisch ist aber, dass das Unternehmen über gute Marktchancen verfügt und sich nicht kurz vor dem Insolvenzantrag befindet. Daher ist es sehr wichtig, dass sich die Unternehmen frühzeitig an die Handwerkskammer wenden, umso besser sind die Erfolgsaussichten.
Gemeinsam mit der Handwerkskammer wählt der Unternehmer seinen Runden Tisch Projektbetreuer aus. Dieser analysiert im Rahmen einer kostenfreien Beratung die Schwachstellen im Unternehmen und erstellt Maßnahmepläne, wie die Unternehmensprobleme beseitigt werden können.
Im Rahmen von Runde Tisch Gesprächen, welche die Handwerkskammer in Absprache mit den Projektbetreuern organisiert, werden mit den Hauptgläubigern Lösungsvorschläge zur Überwindung von Liquiditätsengpässen vereinbart.
Bevor der Runde Tisch beginnen kann, werden zur Vorprüfung diverse Unterlagen vom Unternehmen benötigt. Die notwendigen Unterlagen sind in einer Checkliste Runder Tisch zusammengefasst.
Wieder neu als Programm wird von der KfW die TAB aufgelegt. Im Rahmen dieser so genannten Turn Around Beratung werden die Unternehmen bei der Umsetzung der im Runden Tisch Bericht empfohlenen Maßnahmen weiter unterstützt. Diese Beratung wird von der KfW mit 75 % bei einer Bemessungsgrundlage von maximal 8.000 € bezuschusst.
Link:
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat eine Unternehmens-Hotline Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet.
Unter der Rufnummer 0385/5885885
können Unternehmen, die durch die Finanzkrise in Liquiditätsengpässe geraten sind, und soweit das volkswirtschaftlich vertretbar und mit vorhandenen Instrumenten möglich ist, schnelle und fachkundige Unterstützung erhalten.
Das Telefon ist werktags von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr besetzt. Außerhalb dieser Zeit ist eine Mailbox geschaltet.
Links:
Regierung Mecklenburg-Vorpommern
Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung