Vollversammlung der HWK OM-VEntlastung des Handwerks gefordert

20.04.2024-VV, NB
HWK OM-V

Ohne Entlastung des Handwerks ist vor allem Versorgung ländlicher Regionen in Gefahr

Die Vollversammlung der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) tagte am 20. April in Neubrandenburg.
Das erste Quartal dieses Jahres war für die regionalen Handwerksbetriebe weiter geprägt von erhöhten finanziellen Belastungen, vor allem von der Krise in der Baubranche. HWK-Präsident Axel Hochschild warnte: „Im vergangenen Jahr mussten wir im Handwerk - Anlage A wie Meisterbetriebe -  einen Rückgang von 170 Unternehmen registrieren. Um die handwerklichen Strukturen und damit die Versorgungsleistungen aller Gewerke gerade in den ländlichen Regionen weiter zu sichern, müssen endlich die kleinen und mittleren Betriebe entlastet werden. Die Lohnzusatzkosten haben die 40-Prozent-Marke längst überschritten. Das Gros der Unternehmen muss sich bei den Investitionen zurückhalten, um weitere Kostenbelastungen zu vermeiden. Dies bremst jedoch die technologische Transformation aus.“
Die größte Belastung, so die Vollversammlungsmitglieder, stellt die überbordende Bürokratie dar. Die EU-Vorgabe, dass künftig alle Firmen einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen müssen, potenziert diese enorm: bundesweit bedeutet dies für die Wirtschaft einen Erfüllungsaufwand von jährlich 1,4 Mrd. Euro!

Einen großen Schritt in Richtung Fachkräftesicherung in Mecklenburg-Vorpommern wird mit der Praktikumsprämie genommen, die das Land künftig für Schüler mit 120 Euro/ Woche (max. 3 Wochen) zahlt, so das Gremium der HWK. Damit wurde eine dringende Forderung der Handwerkskammern aufgenommen. Ebenso zu begrüßen sei die Fortsetzung des „Meister-Extra“ und die Erweiterung der Meisterprämie bei Neugründungen durch das Wirtschaftsministerium des Landes.

Präsident Axel Hochschild dankte allen ausbildenden Handwerksbetrieben die trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen. So seien in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Kammerbereich 145 neue Ausbildungsverträge geschlossen worden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 18 Prozent (Vorjahreszeitraum: 122).